Corona und die Polygrün Informationsarbeit

Auch an uns geht Corona nicht spurlos vorbei – unter anderem fallen zahlreiche Informationsveranstaltungen aufgrund eingeschränkter Durchführbarkeit oder mangels Teilnehmern aus.
Gut, das verursacht uns keinen wirtschaftlichen Schaden – eher im Gegenteil. In der Regel erhalten wir als Firmenvertreter bestenfalls ein (sehr knapp) kostendeckendes Honorar für Vorträge oder Fachartikel rund um begrünte Fassaden, selbst wenn diese 100% produktneutral und/oder über ganz allgemeine Fragen außerhalb unserer gewerblichen Arbeit
(z.B. Brandschutzaspekte) informieren.
Obwohl wir also dabei i.d.R. draufzahlen freuen wir uns doch über jede Gelegenheit, über Fassadenbegrünung zu informieren und diese damit populärer zu machen. U.a. unterstützen wir auf diese Weise gerne Kommunen, die solche aus guten Gründen für ihre Einwohner initiieren wollen.
Vielfach erweisen sich kommunale Förderprogramme – also finanzielle Unterstützung von Immobilenbesitzern – immer noch nicht als zugkräftig genug, um etablierte Vorbehalte gegenüber begrünten Fassaden auszuräumen. Hier können wir mit unserem Know-How und praktischen Erfahrungen – vor allem im Rahmen von Vorträgen und Diskussionsrunden – einiges gegen die zahlreichen Informationsdefizite tun.

Speziell solche Veranstaltungen finden aktuell trotz des großen Bedarf so gut wie gar nicht mehr statt .

Erfreulich: Ausnahme und neues Konzept

Eine erfreuliche Ausnahme machte das Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen der Stadt Köln am gestrigen Sonntag. Statt eines Vortrages, wurde eine Exkursion mit gut überschaubarer Teilnehmerzahl auf dem Gelände des Gutes veranstaltet. Das Wetter spielte mit und anhand diverser (mehr oder weniger gelungener) Begrünungen mit Kletterpflanzen konnte ich viele Tipps zu Planung, Ausführung und Pflege von Wandbegrünungen mit Kletterpflanzen geben. Dieses Format („Exkursion“) ist vielleicht sogar geeigneter, als ein „trockener“ Vortrag, denn anschaulicher und „begreifbarer“ als am lebenden Objekt lassen sich Informationen nicht vermitteln.
Allerdings stand ich ihm – auch weil ich Gut Leidenhausen bisher nicht kannte und daher auch über Art und Umfang der dort vorhandenen Begrünungen nichts konkretes wusste – etwas skeptisch gegenüber….
„Sicherheitshalber“ habe ich mich daher ein paar Stündchen hingesetzt und aus vorhandenen Präsentationen und Texten ein ziemlich umfassendes Infoskript zusammengestellt, das ich den TeilnehmerInnen ergänzend zur Verfügung gestellt habe. Zusammen mit der Teilnahme an der Exkursion, bei der sehr viele praxisrelevante Fragen gestellt und ganz konkret beantwortet werden konnten, bin ich mit dem Ergebnis dieses sehr spontan entwickelten Gesamtkonzeptes sehr zufrieden. Die TeilnehmerInnen waren es offensichtlich auch – mal seh’n, was die Presse darüber berichten wird…
Für weitere Interessenten stelle ich das o.a. Skript im PDF-Format hier zum Download zur Verfügung.

Der Text beginnt mit einer Zusammenstellung der Vorteile und Funktionen von Fassadenbegrünungen, beschreibt den wesentlichen Unterschied von boden- und wandgebundenen Begrünungen, weist auf die relevanten Planungsaspekte beim Einsatz von Selbstklimmern und Gerüstkletterpflanzen hin, stellt die wichtigen Aspekte der Funktion und Anbringung von Kletterhilfen dar und beschreibt einige häufige Ausführungsmängel sowie in der Praxis ggf. erforderliche Korrekturmaßnahmen im Rahmen der Pflege. Das ist eigentlich Stoff für ein mindestens halbtägiges Seminar….


Dachsteine und Efeu - nicht nachhaltig.
Nicht empfehlenswert – Dachbegünung mit Efeu