FAQ 3

Gibt es Selbstklimmer für kleine Flächen?

Antwort 1

Sicherlich… aber die Auswahl ist praktisch minimal…

Hohe Wüchsigkeit bedingt u.U. mit der Zeit einen gewissen Arbeitseinsatz und meist auch technischen Aufwand...

Hohe Wüchsigkeit bedingt u.U. mit der Zeit einen gewissen Arbeitseinsatz und meist auch technischen Aufwand…

Bekanntermaßen umfasst das marktgängige Angebot selbstklimmender Pflanzen in Deutschland (und vermutlich auch Westeuropa) oberflächlich aufgelistet vor allem folgende Arten/Sorten:
Efeu (Hedera), Kletterhortensie (Hydrangea), Wilder Wein (Parthenocissus), Trompetenwinde (Campsis) und den Kletterspindelstrauch (Euyonimus).
Zu allen diesen Arten habe ich in meiner Kletterpflanzenliste ein paar nähere Angaben zusammengetragen und durch Beschreibungen unter begrünungsrelevanten Aspekten ergänzt.
Die Mehrheit dieser Kletterpflanzen ist großwüchsig und vielfach wachsen die Exemplare (außer bei Pflanzung in kleineren Gefäßen) nach einer Anwuchs-, bzw. „Gewöhnungsphase“ auch schneller als manchem Hausbesitzer lieb ist.

Oft statt Efeu möglich – die pflegeleichte „Kletterspindel“

Eine wirklich angenehme Ausnahme – und deshalb m.E. häufig empfehlenswert – ist der immergrüne Euonymus fortunei „radicans“, dessen Wuchshöhe 5 m nicht übersteigt. Andere Varietäten werden sogar nur 2m bis max. 3 m hoch. Mit einem Jahreszuwachs bis etwa 20 cm stellen sich diese Pflanzen auch vor eingeschossigen Bauten als kaum schnittbedürftig dar.

Schattenverträglich und „zahm“ – die Kletterhortensie

Nicht ganz so extrem umgänglich – aber meist immer noch sehr leicht beherrschbar – ist die laubabwerfende Kletterhortensie, Hydrangea anomala ssp. petiolaris. Die Wuchsstärke erscheint sehr variabel. Große Exemplare werden bis 15 m hoch und wachsen ggf. jährlich bis zu einen Meter. Aber mehrheitlich scheinen die Pflanzen sich auf max. 10 m Höhe und deutlich < 1 m Jahreszuwachs zu beschränken. An schattigen Standorten ist offenbar eine noch geringere Wuchsstärke wahrscheinlich.

Sortenvielfalt von Efeu – (aus)suchen könnte sich lohnen!

Damit komme ich zum Efeu… Efeubegrünungen erscheinen in der Praxis oft ausgesprochen „mächtig“ und stellen wohl (ggf. gemeinsam mit dem Blauregen) dadurch – mehr als alle anderen Kletterpflanzen Besitzer begrünter Fassaden vor Probleme. Aber was man da so sieht ist i.d.R. der „Gemeine Efeu“ (Hedera helix). Der großblättrigere Hedera colchica wächst schon deutlich „ziviler“. Das lässt vermuten, dass sich unter den zahlreichen Efeusorten, auch einige finden ließen, die für kleinere Fassadenflächen besser oder gut geeignet sind.
Ich habe mich persönlich nie näher mit Efeusorten befasst und kann dajher keine Angaben zu irgendwelchen Sorten oder speziellen Züchtungen machen. Aber ich empfehle jedem Interessenten, der nicht gerade einen Wasserturm mit Efeu begrünen möchte, sich etwas genauer mit den Angeboten spezialisierter Efeuzüchter vertraut zu machen. Beispielsweise gibt es unter www.efeugarten.de eine „Efeuliste“ mit über 300 Arten/Sorten. Davon ist allerdings nur ein Teil für die Fassadenbegrünung in unserem Klima verwendbar.

Die „Efeuspezialisten“ produzieren hauptsächlich für andere Zwecke und sind teilweise nicht unbedingt kompetent in Fragen der Fassadenbegrünung. Das offenbart sich schon dadurch, dass sie sehr oft ihre Erzeugnisse als „rankend“, bzw. „Rankpflanzen“ bezeichnen…. Trotzdem sollte es immer einen (oder mehrere) Versuch(e) wert sein, sich von einem solchen Spezialisten hinsichtlich geeigneter Sorten für die Fassadenbegrünung ausführlich beraten zu lassen.