Akebia quinata

Akebie, Blaugurkenwein

Schlingende Kletterpflanzen, leicht, mittelhoch, wintergrün, früh blühend.

Die Akebie stammt aus Asien (Einfuhr in Europa 1845). Erst in jüngster Zeit kommt sie häufiger bei der Fassadenbegrünung zum Einsatz. Der deutsche Name „Blaugurkenwein“ ergibt sich aus der blauen Bereifung der gurkenähnlichen (essbaren) Früchte, die sich hierzulande im warmen Sommern entwickeln. Akebia blüht bereits im April, die Blüten sind daher spätfrostgefährdet.
Im Klima Mitteleuropas erweist sich die Akebie häufig als wintergrün. Vor allem in milden Wintern haftet das Laub bis ins Frühjahr hinein an. Auffällig und kenenzeichnend sindvor allem die langstieligen, fünf- oder dreifingrig geteilten Blätter, die Akebien optisch sehr feingliedrig und leicht wirken lassen.

Frucht und Blatt von Akebie (Akebia quinata)

Frucht und Blatt von Akebie (Akebia quinata)

Gebräuchlich ist Akebia quinata. Die kleinere Akebia trifoliata ist dagegen kaum im Handel erhältlich. Sie blüht etwas früher und die Blätter sind dreifingrig geteilt („trifoliata“).

Die Literatur gibt 5 bis 8 m Wuchshöhe für Akebia quinata an. Sie ist starkwüchsig. Die Triebe sind sehr schlank – nur ca. 5 cm am Wurzelhals dick. Daher ist also auch die wuchstärkere Akebie relativ leicht; der optische Gesamteindruck einer sehr filigranen Kletterpflanze ist zutreffend und die schlingende Pflanze stellt keine hohen Anforderungen an die Belastbarkeit ihrer Kletterhilfe.

Allerdings sollte der Lastaspekt eventuell erhöhter Schnee- und Eislasten aufgrund Winterbelaubung und Triebdichte nicht vernachlässigt werden.
Akebien wachsen eng verzweigt und (wohl aufgrund der sehr langen Vegetationsperiode) sehr unterschiedlich schnell (gut sichtbar am Steigungswinkel der Windungen).

Beides führt dazu, dass Akebia häufig sehr wirre (meist auch stark überhängende) Strukturen bildet, derenFormschnitt und Auslichtung in der Praxis viel zu oft versäumt wird oder ganz unterbleibt.
Ähnlich wie bei Knöterich können sich allein auf solchen Triebstrukturen – insbesondere bei horizontaler Ausbreitung (z.B. auf Pergolen) – erhebliche Schneemengen halten. Winterbelaubung verstärkt diesen Effekt zusätzlich, so dass für diesen Fall ggf. sogar ortsübliche Schneelasten in voller Höhe berücksichtigt werden sollten. Als rechnerisches Maximalgewicht (Sommer) wurden 3,1 kN/Pflanze für A. quinata und 1,8 kN für A. trifoliata ermittelt.

Als Kletterhilfen eignen sich betont vertikal orientierten Strukturen aus Rundprofilen dünner als 3 cm mit horizontalem Abstand ab etwa 25 cm. Die Literatur macht keine Angaben zum Phototropismus, eine lichtfliehende Orientierung (oder zufällig vergleichbarer Wuchs) ist aber für Akebia quinata und A. trifoliata nicht auszuschließen. Aufgrund Wüchsigkeit und Größe sollten Akebien daher nicht vor Bekleidungen mit offenen Fugen vorgesehen werden.

Über die Lebenserwartung liegen keine Angaben vor – anzunehmen sind mehr als 50 Jahre. Da sich Akebien sehr schnell und häufig durch Absenker vermehren, spielt die Lebenserwartung der Erstbepflanung einer Fassadenbegrünung kaum eine Rolle. Man darf dvon ausgehen, dass der Bewuchs viele Jahrzehnten Bestand hat.

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