Ampelopsis

auch: Scheinrebe, Doldenrebe, Ussurirebe, Wechselrebe

Rankpflanzen, leicht, bis mittlere Höhe, Herbstfärbung.

Die Ampelopsis-Arten (Ampelidacee) weisen große Ähnlichkeiten mit Vitis- und Parthenocissus-Arten auf, denn sie gehören wie diese zur Familie der Vitacee. Daher kommt der deutsche Name „Scheinreben“, aber auch Ampelopsis – griechisch ámpelos (Weinstock) und ópsis (Aussehen). Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Doldenrebe und Wechselrebe.

Die Ähnlichkeit zwischen Ampelopsis und insbesondere Vitis-Arten führte teilweise auch zu Fehlbenennungen – so wurde z.B. Ampelopsis cordata von L. Dippel als Vitis cordata bezeichnet.

Die Heimat der Ampelopsis-Arten (etwa 20) sind gemäßigte(re) Breiten in Asien und Nordamerika. Ampelopsis orientalis (Herkunft u.a. Türkei/Syrien) hat in Westeuropa schon lange eine gewisse Bedeutung als rankende Zimmerpflanze – im Freiland, bzw. zur Fassadenbegrünung sind Ampelopsis-Arten und -Sorten in Deutschland aber noch wenig verbreitet.
Drei bekanntere Ampelopsis-Arten lassen sich u.U. (i.d.R. bevorzugt im Versandhandel) beschaffen: Die kleinere Amelopsis aconitifolia, A. brevipeduncilata mit einem Laub, das an Hopfen erinnert und A. megalophylla, die bis zu 50 cm lange Blätter entwickelt. Letztere ist jedoch nur bedingt winterhart und daher nur für sehr geschützte Lagen im Weinbauklima zu empfehlen. Die Ampelopsis-Arten unterscheiden sich untereinander vor allem in der Größe, den Blättern (auch der Herbstlaubfarbe) und der Fruchtfärbung.

Früchte und Laub einer Ampelopsis (Scheinrebe) geeigent zur Fassadenbegrünung an Polygrün-Kletterhilfen

Früchte und Laub einer Ampelopsis (Scheinrebe)

Falls man überhaupt von einer gebräuchlichen Art sprechen kann, ist dies Ampelopsis aconitifolia, die Eisenhutblättrige Doldenrebe (Bild). Sie wird nur drei bis vier Meter hoch. Die Literaturangaben für Ampelopsis brevipedunculata (auch Ussurirebe) und A. megalophylla nennen 4 bis 8 m Höhe.

Der Triebdurchmesser am Wurzelhals liegt je nach Ampelopsis-Art zwischen 5 und 8 cm. Als Lastannahme sollten differenziert nach Triebdurchmesser und Größe 0,8 kN bis ca 2,5 kN je Pflanze angesetzt werden. Dieses geringe Sommergewicht stellt keine sehr beachtenswerte Größe dar. Wie bei allen Rankpflanzen (hier Sprossranker) treten pflanzenverursachte Kräfte vor allem infolge von Zwängungen auf – sind also leicht vermeidbar.

Als Kletterhilfen eignen sich beliebig orientierte, engere Strukturen mit horizontalem Abstand ab 15 cm aus Profilen (Seile/Stäbe/Latten) mit bis ca. 35 mm Umfang.

 

Als maximale Feldweite geeigneter Rankgitter für Ampelopsis sollte etwa 40 cm x 40 cm gewählt werden. Gute Erfolge mit der Fasadenbegrünung auch an weniger windgeschützen Standorten versprechen ca. 25 x 25 cm Feldweite für Ampelopsis aconitifolia und 30 x 40 cm (eine sehr häufig gut geeignete) Feldweite für Ampelopsis brevipedunculata.

Die Literatur macht keine Angaben zum Phototropismus der Ampelopsis-Arten, eine lichtfliehende Orientierung ist allerdings nicht anzunehmen. Aufgrund Wüchsigkeit und Größe sollten zumindest die stärker wachsenden Arten nur kontrolliert vor Bekleidungen mit offenen Fugen vorgesehen werden. Das Schadenspotenzial darf aber i.d.R. als grundsätzlich gering bewertet werden.

Über die Lebenserwartung liegen keine Angaben vor, anzunehmen sind deutlich mehr als 30 Jahre.

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