Schisandra chinensis

Chinesisches Spaltkölbchen (Spaltkörbchen), Chinesischer Limonenbaum, Chinabeere, Fünf-Geschmacks-Frucht, Wu Wei Zi

Schisandra chinensis stammt aus China und wird im Nordosten Chinas, in Korea und Japan kultiviert. Die Art ist seit etwa 1860 auf dem deutschen, bzw. europäischen Markt verfügbar, allerdings selten im Sortiment der Baumschulen zu finden.
Die roten Beeren, denen sie den Namen „Fünf-Geschmäcker-Frucht“ (chinesisch „Wu-Wei-Zi“) verdankt, sind essbar. Sie schmecken angeblich süss, sauer, salzig, bitter und scharf. (Was wohl auch mit „gewöhnungsbedürftig“ treffend beschrieben werden kann.)

Blüte von Schisandra chinensis var. rubriflora * (Wu Wei Zi)

Blüte von Schisandra chinensis var. rubriflora * (Wu Wei Zi)*

Die Früchte der Schisandra werden seit über 2000 Jahren in Ostasien als Bestandteil von Aufbau- und Stärkungsmitteln verwendet. Einige positive Studien zum Einsatz als Krebsmittel lassen eine Beeinflussung von Zellteilung und Apoptose und damit zytotoxische, aber eventuell auch krebsfördernde Effekte und Nebenwirkungen möglich erscheinen. Besser nachgewiesen ist eine leberschützende Wirkung der in der Frucht (Wu Wei Zi) enthaltenen Lignane. In Verbindung mit Yohimbe und Ginkgo gilt die Frucht auch als sexuelles Stärkungsmittel. In jedem Fall enthält sie viel Vitamin C und E und wird munter als Mittel zur „Nahrungsergänzung“ gehandelt… Man kann – statt Pulver oder Kapseln zu kaufen – einfach Marmelade o.ä. daraus zubereiten, bzw. Tee aus Früchten und/oder Blättern der Schisandra kochen.

Blatt der o.a. Schisandra (Wu Wei Zi)

Blatt der o.a. Schisandra (Wu Wei Zi) * Beide Fotos sind dem Plant Kaleidoscope der Universität Ulm mit Zustimmung des Bildautors Rainer Oberle entnommen.

Wu-Wei-Zi ist zweihäusig, d.h. paarweise zu pflanzen, wenn Früchte der weiblichen Pflanze gewünscht werden. Abgesehen von den o.a. Verwendungen der Früchte sind diese auch optisch attraktiv und auffälliger als die i.d.R recht unscheinbaren, weißen bis etwas rosa gefärbten Blüten.

Neben dem Fruchtschmuck (Wu Wei Zi) weisen die Beerentrauben eine attraktive Herbstfärbung des Laubes auf.
Im Himalaja ist das Großblättrige Spaltkölbchen (Schisandra grandiflora) bis in Höhen von 2000 m Höhe anzutreffen.
Unter dem Namen ‚Vitalbeere®‘ ist eine Selektion der Chinabeere im Handel, die als einhäusig (also selbstfruchtend) bezeichnet wird. Sie wird laut Angabe von Händlern allerdings nur 5 m hoch.
Genaue Angaben zur Frosthärte von liegen mir nicht vor, allerdings gelten alle kletternden Schisandra-Arten und Sorten in unseren Breiten als winterhart. Für Schisandra chinensis wird allgemein etwa 6-8 m Wuchshöhe angegeben.

Wu-Wei-Zi ist starkwüchsig aber nicht allzu triebstark. Vor allem die jüngeren Triebe von Schisandra sind so schlank und zugfest, dass daraus Seile gefertigt wurden.
Mit dem Fruchtbehang kann eine gewisse Gewichtszunahme verbunden sein. Ich empfehle eine Online Gewichtsermittlung durchzuführen, um genauere Angaben zu erhalten.

Als Kletterhilfen zur Fassadenbegrünung mit dieser Schlingpflanze eignen sich primär vertikal orientierte Rechteckstrukturen mit horizontalem Abstand ab 20 cm. Die Literatur macht keine Angaben zum Phototropismus der Schisandra-Arten und Sorten aber eine negative Orientierung nachwachsender Triebe kann nicht ausgeschlossen werden. Da mir sowohl eigene Erfahrungen, als auch entsprechende Literaturangaben bezüglich der Klettereigenarten von Chinabeeren fehlen, kann ich keine Beurteilung der Verwendbarkeit der Schisandra chinensis-Sorten vor empfindlicheren Fassadenkonstruktionen (WDVS,VHF u.ä.) vornehmen. Die Struktur der schlingenden Triebe lässt sich etwa mit derjenigen von starkwüchsigen Lonicera-Arten vergleichen, so dass ich eine große Ähnlichkeit des Wuchsverhaltens z.B. mit dem von Lonicera henryi annehme.
Eine Lebensdauer weit über 20 Jahre ist für Schisandra chinensis sehr wahrscheinlich.